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Das Gemeinde-
Das „Hoslbecker Gfrierhäusl" ist ja eine eigene Geschichte wert. So eine Gemeinschaftsanlage, wie es sie früher in jeder größeren Dorfgemeinschaft gab, ist für unsere junge Generation unvorstellbar. Ein solches Gfrierhäusl stand auch noch in den 70iger Jahren in Sixthaselbach, ca. 2 km von Inzkofen entfernt. Wir hatten zu Hause auch eine Gefriertruhe, aber die reichte nicht aus, vor allem dann nicht, wenn eine Sau geschlachtet worden war. Dann wurde im Gfrierhäusl ein Gefrierfach gepachtet. Dort konnte man dann das Fleisch oder im Sommer das geerntete Gemüse und Obst gut lagern.
Jedes dieser Gefrierfächer wurde mit einem Vorhängeschloss versperrt. Vermutlich hat es zu dieser Zeit noch nicht all zu viele Schlösser-
Wenn meine Mam mit mir zum Gfrierhäusl gefahren ist, hat sie meistens jemanden getroffen und es wurde ausgiebig geratscht. Diese Zeit nutzte ich, und steckte unseren Schlüssel in alle fremden Schlösser. Jedes Schloss das ich gefunden hatte, bei dem unser Schlüssel sperrte, war ein riesiger detektivischer Erfolg für mich. Und wenn der Zeitpunkt gut war, und niemand anders im Gfrierhäusl war, musste meine Mutter murrend sich alle Schlösser anschauen, die ich aufsperren konnte. Seltsamerweise hielt sich ihre Begeisterung in Grenzen.
Heute bin ich mir sicher, dass auf diese Idee auch andere Kinder gekommen sind.
Aufgeschrieben am 16.Dezember 2012 von Irmgard Kratzer, geb. Wiesheu (*1968), Moosburg