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Gefriergemeinschaft

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Gefriergemeinschaft Sixthaselbach, Vorstand Josef Bauer sen.


Ursprünglich war das Gefrierhaus in Sixthaselbach geplant zwischen Wirt- und Bader-Anwesen. Von der Gemeinde Inzkofen wurde es genehmigt am 23. Feb. 1958 unter Bürgermeister Josef Wiesheu, Inzkofen; Gebühr: 2,00 DM.

Als man aber für die Grundmauern zu graben anfing kam das Wasser. Die Arbeiten wurden eingestellt und ein neuer Standort wurde in Angriff genommen. Er war zwischen Mesner-Anwesen, Kirche und Raiffeisen-Lagerhaus.

Den Plan hatte Sylvester Schütz aus Mauern erstellt. Als Grundstücks-Eigentümer ist eingetragen auf Flur-Nr. 379/0 Josef Bauer. Als Angrenzer haben unterschrieben: Pfarrer Ferdinand Hasenöhrl und Simon Daimer. Der Plan wurde vom Landratsamt Freising genehmigt am 05. März 1958. Für das Gebäude wurden Kosten von 8.000,00 DM veranschlagt, was sich in einer  Genehmigungs-Gebühr von 40,00 DM niederschlug.

Geplant war eine Anlage mit 30 Gefrierfächern zu je 200 Liter, die man aber unterteilen konnte. Dazu mussten sich eben zwei Benutzer zusammentun. Zugleich war hinten ein sogenannter Vorkühlraum, in dem ein ganzer Ochs hinein gehängt werden konnte. Dieser Raum konnte auf 2 Grad Celsius herunter gekühlt werden und die Kühlung konnte man zu- oder abschalten. Die Korksteinplatten für die Isolierung dieses Raumes kosteten 650,00 DM.

In einer Beitrittserklärung vom 05. Feb. 1958 sind folgende Namen vermerkt:
Bauer Josef, Wiesheu Josef, Hartl Andreas, Stuber Leonhard, Fischer Johann, Besenrieder Georg, Schwaiger Jakob, Felsl Johann, Wantscher Josef, Dormeier Martin, Hero Georg, Zollner Anton, Daimer Peter, Zollner Andreas, Daimer Simon, Bauer Peter, Goldes Georg, Kerscher Johann, Zauner Korbinian, Hartl Johann, Hofmaier Johann, Häring Michael, Anneser Michael, Bichlmaier Sebastian, Furtner Johann, Sedlmeier Ulrich, Fischer Johann, Goldes Johann, Heigl Kaspar, Mayer Dionys, Meßner Georg, Betzenbichler Johann, Schwaiger Hans Feldkirchen, Vogtmannsberger Johann, Kern Josef, Zollner Josef, Hero Andreas, Drexler Josef.
Dies waren 38 Anwärter auf ein halbes bzw. ganzes Fach.

In der Baubeginns-Anzeige, gestellt von Sylvester Schütz am 03. März 1958 wird angezeigt:
Maurerarbeiten  -  Hero Andreas, Maurer in Sixthaselbach
Zimmermannsarbeiten  -  Maier Paul, Zimmermann in Sixthaselbach

Die Auftragsbestätigung der LINDE Eismaschinen Aktiengesellschaft (Zweigniederlassung Maschinenfabrik Sürth, bei Köln) für die Kältemaschine kam am 03. März 1958 für den Preis von 17.662,00 DM, „zahlbar nach Fertigstellung in bar durch die Raiffeisenkasse abzüglich 2 % Skonto."

Die elektrische Installation durch die Firma Franz & Leopold Grießer, Moosburg kostete 497,00 DM.

Der Antrag an die Isar-Amperwerke für den Stromanschluß wurde gestellt am 08. Mai 1958. Der Strompreis war 11 Pfennige für das Kilowatt.

Die Übernahme-Bescheinigung ( Inbetriebnahme ) ist ausgestellt auf den 23. Mai 1958 vom Bezirks-Monteur Korbinian Brandhofer, Landshut. Abgenommen wurde die Anlage von der Bayerischen Bau-Berufsgenossenschaft am 20. Apr. 1959.

Der Bau einer solchen Anlage rechnete sich für den Einzelnen, weil eine Heimgefriertruhe damals mehr als 1.000 DM kostete, für die Mitglieder der Gefriergemeinschaft beliefen sich die Kosten auf  ca. 800 DM. Dazu wurde dann ein jährlicher Strompreis kassiert.

Im Jahre 2003 waren nur noch ganz wenige Fächer belegt. Bereits einige Jahre zuvor hatte man die Anzahl der Fächer auf 14 Stück reduziert und mit einer Isolierwand abgetrennt. Die Nutzung rechnete sich nicht mehr. Jeder hatte selbst eine Gefriertruhe zuhause, und diese verbrauchte zudem weniger Strom. Es war noch etwas Geld da und mit diesem wurde die Anlage entsorgt.

Am 10. Feb. 2003 wurde die Anlage bei E.ON abgemeldet und der Stromanschluss gekappt.

Zum Schluss noch eine Anekdote über das Gefrierhaus.
Meistens gegen Abend kamen die Leute um für den nächsten Tag etwas zum Kochen zu holen. Das war oft eine Gelegenheit zum ratschen. Manchmal blieb sogar vor lauter „Bla-Bla-Bla" der Schlüssel stecken. Dann kamen sie wieder zu meinem Vater um einen neuen Schlüssel; bzw. er hatte einen General-Schlüssel für die Fächer.
Im Jahre 1960 wurde in Sixthaselbach das Leichenhaus gebaut. War nun jemand gestorben, so schimmerte das Kerzenlicht etwas gespenstisch durch das Leichenhaus-Fenster. Solange das Fenster so „beleuchtet" war, brauchten die wenigsten etwas vom Gefrierhaus.


Geschrieben am 18. Jan. 2013 von Josef Bauer, Sixthaselbach


Gemeinschaftsgefrieranlage Sixthaselbach 2013; [JBS13]


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