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Kanapee

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Das Kanapee


Mit großer Leidenschaft ging ich in den "Hoagarten" zur Kerschgalli Rosmarie. Wir waren beste Freundinnen. Ihre fünf jüngeren Geschwister konnten wir allerdings nicht immer brauchen, wenn wir sehr wichtige Gespräche zu führen hatten, die nicht für jedermanns Ohren gedacht waren.

Allerdings gab es schöne Spiele für alle: Strohbüschelwohnungen bauen und im Heu herum hüpfen, Verkleiden mit Sonntagskleidern aus der Zeit, als Rosi's Mutter noch ein junges Mädchen war. Wir schaukelten, bis uns schlecht wurde, und der Vater von der Rosi, der handwerklich sehr geschickt und außerdem ein Tüftler war, hat sogar mit den ausrangierten Sitzen von Kartoffelroder und co. ein tolles Karussell gebaut.

Und dann war da noch das Kanapee in der Wohnküche. An einer bestimmten Stelle der Sitzfläche war eine Feder gebrochen, so dass eine Mulde entstanden war. Dieser Platz war etwas besonderes und darum von allen heiß begehrt. Wir saßen alle auf dem Kanapee und hüpften und wippten auf und ab, vor und zurück. Natürlich durfte jedes Kind abwechselnd auf den Superplatz: dort fiel man beim Auf- und Abwippen besonders schön zurück. Es gab da immer viel Gekichere und oft sangen wir voller Inbrunst sämtliche Lieder, die wir kannten. Unser Favorit war: Beim Kronenwirt, da ist heut Jubel und Tanz, heididldeididldum ….

Aufgeschrieben am 10. Nov. 2012 von Maria Mirlach, geb. Hartl (*1962), Hörgertshausen

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