Hauptmenü
Ein Erlebnis beim Hopfenzupfen
Als Kind durften wir manchmal zum „Huaba" nach Schweinersdorf zum Hopfenzupfen gehen.
Unsere Mutter stammte aus diesem Hof und ihr Bruder mit Frau waren für uns zehn Kinder die Taufpaten.
Da wir uns besonders mit unseren Cousins und Cousinen gut verstanden, war dieser Aufenthalt für uns nicht nur eine Abwechslung, sondern auch immer eine schöne Zeit der Begegnung.
Es war üblich, dass die „Hopfenzupfer" das Mittagessen nicht im Hof einnahmen, sondern, dass es ihnen in den „Hopfengarten" hinaus gebracht wurde. Unser Bruder Wastl durfte aber aus gesundheitlichen Gründen mittags im Hof mitessen.
An einem Freitag bat ihn unsere Schwester Wally, er solle ihr etwas von dem, was es drinnen im Hof gab, mit bringen. Sie war nämlich der Meinung, dass es dort eine „Mehlspeise" gibt.
Die Überraschung aber war groß, als Wastl wieder in den Hopfengarten kam. Er hatte das, was es „drinnen" gab, in seine Hosentasche gepackt und zog zum Erstaunen und zum Gelächter aller die „Mehlspeise" heraus.
Es waren Rühreier.
Hopfenernte in Schweinersdorf, ca. 1930er Jahre [JWM31]
Erlebt und erzählt von Cilli Schranner (*1926), Willersdorf
Aufgeschrieben von Konrad Schranner (*1936), Pfaffenhofen
d30020_SK_Hopfen_de_04Mai14