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Der Dorn

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Der Schmied Konrad und der Dorn


Nachdem bei unserem Hof in Willersdorf auch eine Schmiede dabei war, bin ich oft bei meinem Vater in der Werkstatt gewesen. Deshalb ist unser Hofname „Beim Schmied".
Da ich mich für dieses Handwerk sehr interessierte, kannte ich - damals als 9-jähriger Bub – es war 1945 – auch schon einiges Werkzeug, das der Vater täglich brauchte.
Eines Tages sagte mein Vater zu mir: „Konrad hol mir schnell den Dorn". Ich lief los und holte den Horst Dorn, der mit seiner Familie nur zwei Häuser weiter beim Nachbarn wohnte, und daher schnell zur Stelle war. Ich kam mit ihm zurück und er fragte meinen Vater, den er immer mit „Meister" ansprach – „was brauchst Du von mir?". Der Vater war verwundert und meinte, ihm sei nichts bekannt, dass er kommen soll. Es stellte sich schnell heraus, welcher Dorn gemeint war. Der „gesuchte Dorn" ist ein Werkzeug, den jeder Handwerker braucht. Man sagt zum Dorn auch Durchschlag. Seitdem kenne ich dieses Werkzeug ganz genau. Darüber haben wir oft gelacht und tun dies heute noch. Gar nicht so leicht, wenn zwei denselben Namen haben.
Soweit eine lustige Begebenheit vom Schmied Konrad aus Willersdorf.


Aufgeschrieben am 14.Okt. 2012 von Konrad Schranner (*1936), Pfaffenhofen

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