Geldwäsche - Geschichten_de

by
de
fr
en
pl
Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü

Geldwäsche

Geschichten > Kurzgeschichten

Geldwäsche


Nachdem der Pfarrer von Schweinersdorf, Herr Hasenöhrl, gestorben war, wurde das Pfarramt aufgelöst. Mit den Arbeiten betraut waren vertrauenswürdige Personen der Pfarrgemeinde. Georg Wiesheu (*1928) aus Schweinersdorf und mein Vater, der Kirchenpfleger Josef Wiesheu (*1929) aus Inzkofen.
Als es an das Öffnen des Tresors ging, in dem unter anderem die Rückbehalte der Caritas Sammlungen für bedürftige Fälle in der Pfarrgemeinde aufbewahrt wurden, war man etwas überrascht, was dort zum Vorschein kam.
Das gesammelte Geld – viele, viele Münzen und auch einige Scheine – war zum Teil in Plastiktüten verpackt. Durch das feuchtwarme Klima in den Tüten war es total verschimmelt!

Was macht man mit verschimmelten Geld in großen Mengen?
Banken nehmen es so nicht an.
Eine Waschmaschine?
Eher ungeeignet, weil sie sich zu schnell dreht und die Trommel vermutlich beschädigt wird bzw. die kleinen Münzen in den Innereien verloren gehen.
Was arbeitet etwa wie eine Waschmaschine nur langsamer und ist unempfindlicher?

Man kam recht schnell auf die geniale Idee, man könnte doch eine Betonmaschine verwenden!
Gesagt, getan – das verschimmelte Geld wurde in die Trommel der Betonmaschine gegeben, Wasser und etwas Spüli dazu und los gings!
Die Betonmaschine drehte sich, das Geld klimperte und wurde gewaschen...
Es funktionierte wunderbar, das Ergebnis war "glänzend".
Auch die Scheine wurden gewaschen.
Zum Trocknen fand man wieder eine recht pragmatische Lösung:
Die Münzen konnten in einer Getreide-Reiter trocknen, die Scheine hing man auf der Wäscheleine auf.
Das "gewaschene" Geld nahmen die Banken gerne...


Aufgeschrieben am 15. März 2013 von Johann Wiesheu (*1965), München

d30240_WJ_Geldwäsche_de_19Mar14

Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü