Ruam u. Mais - Geschichten_by_v3

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Ruam u. Mais

Gschichtn > domois, a's Johr üwa

Ruam und Mais


Ois Sebstvosorga hod ma fria ja fast oiss, wos gem hod, obaud und damit aa glei a guade Fruchtfoign g’habt: Summa- und Winta-Woaz und -Gerschtn, an Hovan, a Gmisch, Klee, den ma a sejwa droschn hod, Zuggaruam, Ruam fia d’Sau und Kia, an Hopfa, spaada an Raps und an Hauffa Mais. Ganz fria, noch'm Griag, hams z’Inzkofa aa no Himbeern g’habt, de’s auf Minga gfohrn ham, Saubana, glab I, ham blos d’ Nachbarn obaud. Da Hopfa is 1968 rausgrissn worn, do kon I mi nimma so gnau erinnern. Der war oafach zwenig und hod se aa desweng und weil koa Maschi do war, ned rentiert. An Flax hob I aa nimma gseng, owa des Werkzeig dafia, de Brechan und Riffe gibt’s z'Inzkofa no.

Owa genau kon I mi no erinnern, daß wir oiwei wochalang Ruam hoam gfohrn ham. War scho a heidn Arwad, biss so weid warn. Im Friajohr osaan und nachada, wenn’s aufganga hand, hamma ewig mid’m Häl hinterm Unkraut her gwen und ham dabei den Bodn aufglockert. Und wehe dem, ma hod amoi dabei ned aufbasst und a Ruampflanzl obghaud! Do hod ma se ned dawischn lassen deffa. Am bestn ma buckt se und duad a so, ois dad ma a Brochwurzn auszian und steckt nembei des obghaude Pflanzl wieda so in Bodn eine, dass erst amoi steh bleibt – des is hoid speda eiganga...

Wenns ans Hoambringa vo de Fuadaruam ganga is, nachad hod mei Muadda und Vadda wochalang de Ruam midm Kuchemessa de Bläggan obgschnin und auf oa Schtram hi gschmissn. De Kinda hand hinterher ganga und ham de Ruam ausm Bodn rausdraht. Wenn’s pressiert hod, hamma's aa ab und zua mid an extrign Schäpsa, dem Ruamkepfa, kepft. Des war praktisch a Rasiermessa, ungefähr 20 cm lang, vorn quer an an Stei hi gmacht. Do had ma se nachad nimma bugga braucha. Weil ma damid ned so gnau arwadn hod kinna, is der Ruamkepfa ned so oft heagnamma worn.


Rübenköpfer; [MHIN1]

Mit de Zuggaruam hod ma des a so gmacht und de mit da Gowe ausm’ Bodn rausgschtocha. Mit de roudn Sauruam is des no ganga, owa mid de langa gejbm, de ma nachad schpeda g'habt ham, weil de gressa worn hand, nimma so leicht, weil de glei umgfoin hand, wenn ma’s kepfn woit. De vorher obgschnina Bläggan von de Ruam hand mid’m Ladewong hoam gforn worn und de Kia und de Sau zom Fressn gem worn oder fian Winta im Diafsilo oda auf an Hauffa  eisiliert worn. De Ruam hamma hendisch oda mit da Gowe aufn Wong aufleng miassn. Fiare forn hod do a jeda deffa, der beim Bulldog an Gang eine brocht hod und 's Schteiaral hoidn hod kinna. Wenn da Wong voi war, nachad hands hoam gforn und dahoam im Schtodl-Viertl oder im oidn Schtoi eiglagert worn. Wos do ned Bloz g'habt hod, is in d’Miedn kemma (→ Beschriem bei de Erdepfe).


De Zuggaruam hod owei in ewig lange Herbstnochmiddaag und -naacht der Onkl Hans mit seinem oareihigen Ruamvollernter raus do und auf an Haufa am Fejd hi kippt. Aus seim Geräteträga hod er a riesige Maschi baut, de de Ruam kepft, ausm Bodn raus g'ackad und aufgnamma hod. De Ruambläggan hand aa wiedahoam g'fohrn und glei vofuadat oder eisiliert worn. Der Onkl Hans war oiwei recht dick eibackt in seim Parka weils im Hiagscht scho recht koid war. Er war oft bis auf d’Nocht um zwoife untawegs mid seim Schnaggla – I hob eam do oiwei recht bewundert.

Schbeda, es hod oft scho gfron (drum ham de Zuggaruamhaufa dausdn mid dem Erdepfekraud und na Folie obdeckt wern miassn), is endlich da Waggon, der vorher bschtejd worn is, auf Mooschburg kemma.


Zuckerrüben nähe Inzkofen; [JWC13]

Wenn's so weit war, hand de Zuggaruam auf olle Wang, de ma se zamleicha hod kinna, aufglegt und zom Bahnhof gforn worn.
Am Bahnhof hod’s a ganz a narrische Maschi gem. In de is da Wong mid de Ruam eine gforn worn und in d' Heng auffe g'hebt und nachad seitlich in den Wagon eine kippt worn. Des war echt intressant. Noch a bor Johr is a andane Maschi hi kemma, de nimma so intressant war, weil ma nimma so vej gseng hod und mia aa scho a bissal ejdda warn. Mid dera Maschi hand de Ruam glei no a weng sauwa gmacht worn und des Koud hod ma wieda mid griagt fia’n Agga.

Mais
Soweit I mi zruck erinnern ko, is der Mais mid’m Feldhäcksler g'häckslt worn:
Mid’m Mähboikn vom Bulldog (da oide Röhr) hod ma drei Reian obgmaht, de ma nachad midm Misthackl zamad zong hod, damit’s die Pick-up vom Häcksler aufnemma hod kinna. Der Häcksler is hinterm Bulldog oghengt worn, hinterm Häcksler is da Silowong glaffa - meistns a Mistbroada (zwengsn Kratzbodn) mit zuasätzlich aufgschteckte hechare Bordwendt (im ganzn ungefähr an meddasechzge houch). Der Feldhäcksler hod den Mais ungefähr 5 bis 6 cm kurz g'häckslt. Zweng’s dera Pick-up hod a aa recht guad zom Gros eisiliern daugt.

Der g'häckslde Mais is nachad zom Fuadan hoam gforn oda eisiliert worn. Entweda mid'm Fördabandl im Houchsilo oda aufm Haufa zam gforn und mid Folie zuadeckt. Im Silo drin hamd zwoa oda aa drei (meistns mei Oba oda Muadda und ons oda zwoa vo de Kinda) den Mais mid da Gowe ausananda rama miassn und eindren, damida beim Siliern ned so weid zamad sitzd und meara a's Silo eine basst. Des war oiwei a recht a 'scheene' Arwad, weil oam do owei der Mais a’s Gnack eine gfoin is und ma oafach so eigschpart war, wenn des Dial zuagmacht worn is. Is a Gros eisiliert worn, nachada hod ma do oiwei no a bissal a Siliersoiz dazua gem. Fiar’s Oblaarn aufs Förderbandl war der um-/aufbaude Mistwong ned so guad, weil er breada war wie der Trichta vom Förderbandl. Do hod ma nachad no a bor Hoizdeggln aufm Zimmaschrong glegt und den Mais von da andan Seidn midm Misthaggl aufs Fördabandl zong  wenn da Kratzbon glaffa is und den Mais hindre gschom hod.

Vej praktischa war hoid da Automatik-Wong, den ma se vom Huaba z’Schweinersdarf ausglicha hod. Do is da Kratzbodn andascht rum glaffa und vorn war quer a gloans Fördabandl, des den Mais seitlich aus'm Wong genau ins Förderbandl einelaffa hod lassn. Des klick-klack oder klick-klick-klack oder klick-klick-klick-klack (je noch Geschwindigkeit vom Kratzbodn) werd I wahrscheindlich meiner Lebdog ned vogessn.


Jetz hob I mir grod a gloane Schreibpause vogunnt. Hob mi hi gsessn und hob ma an Apfe ausananda gschnin und zam mid ona Scheim Broud gessn. Genau a so wia fria, wo se unsa Oba am Vormiddog mit uns Kinda ins Schtiwe gsessn hod und mid seim brauna Daschnmessa den Apfe in zwoa moi 6 Schpeidl gschnin hod und uns mid oana Scheim Broud zom Essn gem hod. Des hod jetz genau a so gschmeckt wia domois. Je noch Zuastand vom Apfe hod mei Oba den aa obgschejd. In oam Schnid den ganzn Apfe. De Schejn war nachad a ganz a lange Schpiroin. Des hod mi scheinbar ois Dreijaahriger a so fasziniert, das I des aa brobiert hob. Ergebnis: Fast den hoiwadn Damaleng hob I mir wegadgschnin….


Nochdem da neie Schtoi baud gwen is, warn do auf oamoi drei moi so vej Vicha drin wia vorher im Oidn. De hamd hoid aa drei moi so vej gfressn. Drum is hoid vej meara Mais obaud worn.

Der oide Feldhäcksler hod des nimma gschafft, den Mais schnej gnuag z' häcksln. Aussadem hod es ois vej z’lang dauert und der g'häckslte Mais war eigntlich z' grob. Der neie Pöttinger MEX II Maishäcksler is a d’Hydraulik vom groussn Bulldog hi baud worn und hod nachad praktisch neman Bulldog oa Reih glei obgschnin und ganz fei g'häckslt. Des war echt genial, owa aa a ganz sche laude Angelegenheit, weil der Bulldog, a 60er Cormick, owei mid fast Voigas glaffa is fia'n Häcksler. Der Häcksler hod aa a Schleifscheim eibaud kabt, de ma blos langsam gengas Häckslral hi draan hod miassn, nachada hand de Häckslmessa inwendig gschliffa worn, wenn er glaffa is.

De oide Zeid war owa eigentlich ned vorbei und a so is oiwei no weida jedm Hoim und Maiskoim nocheglaffa worn. Des ko ma se heid gor nimma vorschtejn. Do hod oiwei oans vo de Kinda mid da Siche hinterm Maishäcklser her laffa miassn und de Maisstengl oda gor Koim aufglaum deaffa und auf de näxde Reih auf de Maiskoim dort henga miassn, so daß bei der näxdn Reih, wen de g'häckslt worn is, mid gnamma worn is. Wochalang hand mia do beim Eisiliern hintnoche glaffa. Schee war des nimma. Ab und zua hod da Vadda nachada ned aufbasst und da g'häckslde Mais hod ned an Wong nauf droffa, sondan is danem vorbei gflong, hoid grod do hi, wo mia hintnoche glaffa hand – schee hamma ausgschaugt…

Weil des so vej Mais zom Eisiliern war (inzwischn hod’s aa scho a Fahrsilo gem, wo ma oiwei schteggad blim hand), warn nachada meistns oa oda zwoa Fohrzeig unterwegs und ham den Mais hoam gforn und dahoam a's Silo eine obglaad. Entweda gmiadlich mid’m Förderbandl ins Houchsilo, oder glei ins Fahrsilo. Do war nachad ganz sche wos los, weils a so zuaganga is. Oft hod oana von de Ambegga Veddern ausghoiffa mid seim Bulldog beim Fohrn. I hob oft, wen des Fuada obglad war, mid’m oidn Schlidda den Mais eigforn, damid er fest wead, mera eine basst und der näxde, der mid am Fuada Mais ins Silo eine fohrt, ned schteggad bleibt. Des is owa aa oft gnuag bassiert. Nachad ham man wieda raus ziang miassn. Ab und zua war des Gschbann so fest gfohrn, daß mia glei no zwo Bulldog vorn ogschband ham (des Fahrsilo war 30m lang), um eam wieda raus z'griang. Wos do Keddn und Drohtseile zamgrissn worn hand, mäxdt ned glaam!

Zum Ofang der Maissaison ham wir scho oiwei de Vorbeet und oamoi um den Maisacka rum oda in da Middn durche henddisch den Mais obgsiched und hoam brocht, damit ma nachad mid’m Häcksler am Bulldog und’n Wong hindn dro schee rumfohrn oda umkehrn hod kinna.
Do warn oft mei Oba und I oder mei Bruada am Nochmiddog auf de Maisagga unterwegs und ham mid da Siche den Mais ob g'haud, eam im Ganzn auf de Bruggn vom Geräteträger aufglegt, so houch, dass ma nimma fiare gseng hod und nachada hoam gforn. Dahoam hamman mid da oidn Gsodmaschi, de hod an Ketteneinzug kabt, recht grob g'häckslt und de Kia und de Sau gem. De ham se scho gfreid auf stuggara 4 oder 6 Schubkarrn voi frischn Mais…

Aufgeschrieben am 12. Okt. 2012 von Johann Wiesheu (*1965), München

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